Caroline Devine
„(In) Audible Air“, 2023
Ortsspezifische Mehrkanal-Klanginstallation an zwei Orten
Vitrine im Rathauscenter (Samstag und Sonntag)
und am Eierplatz (täglich)
Video: Caroline Devine – Besuch in Monheim am Rhein
„(In) Audible Air“ ist eine Mehrkanal-Klanginstallation der Künstlerin Caroline Devine für zwei Orte im Stadtzentrum von Monheim. Beide werden durch eine klangliche Intervention verwandelt. Devine stellt dabei einen Dialog zwischen den hörbaren Klängen und den unhörbaren Signalen der Natur her.
Einer dieser Orte ist das Rathauscenter. Dort können verschiedene Naturgeräusche, darunter Vögel und Insekten, über mehrere Lautsprecher wahrgenommen werden, die in einem Atrium über dem Sitzbereich angebracht sind und den Blick in den Himmel lenken. Auch an einigen der Glasscheiben im Rathauscenter sind Schallwandler angebracht. Hier kann man das Plätschern des Rheins hören, das regelmäßig von vorbeifahrenden Containerschiffen verdrängt wird ebenso wie verschiedene natürliche Geräusche.
Devine stellt mit ihrer Installation eine Verbindung zwischen dem urbanen und natürlichen Raum her und erinnert akustisch an die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Natur.
Dieser Bereich bietet den Besucherinnen und Besuchern die seltene Gelegenheit, an einem kommerziellen Ort zu sitzen, ohne zu konsumieren.
Der andere Ort ist das Hochhaus am Eierplatz. Dort hat die Künstlerin eine leere Glasvitrine des Co-Working Space Monheim aktiviert, die an ein Schaufenster erinnert. Auf den vier Glasscheiben der Vitrine sind sogenannte Körperschallwandler installiert. Üblicherweise werden solche Techniken genutzt, um ein Glas wie eine Membran als Lautsprecher zu nutzen und Passantinnen und Passanten auf die visuelle Gestaltung der Schaufenster aufmerksam zu machen. In Devines Installation „(In) Audible Air“ ist die Vitrine jedoch leer: die Besucherinnen und Besucher tauchen in ein visuell und materiell nicht fassbares Hörerlebnis ein.
Wenn man nah an das Glas herantritt, wird eine Klangkomposition erlebbar, die aus normalerweise nicht hörbaren, aber natürlich vorkommenden Signalen besteht. Devine bezieht sich hier auf die akustischen Resonanzen der Sonne und sehr niederfrequente (VLF) natürliche Funksignale.
Als Wohnhochhaus für Werksangehörige der Bayer AG von 1962 bis 1964 erbaut, befanden sich hier neben über 100 Wohnungen diverse Geschäfte
Biografie
Die Londoner Künstlerin Caroline Devine untersucht mit ihren Arbeiten die Grenzen zwischen Klang und Musik. Ihr Werk umfasst elektroakustische Komposition, Klanginstallation, Radio und Theater. Ihre Arbeiten waren unter anderem im Victoria and Albert Museum in London und in der Ikon Gallery in Birmingham zu sehen sowie im BBC Radio 3 und Radio 4 zu hören. Devine wurde eingeladen, Auftragswerke für das Londoner Institute of Contemporary Arts zu realisieren. Darüber hinaus war sie Artist in Residence und Creative Fellow der Universität von Birmingham. Für ihre Klanginstallationen „5 Minute Oscillations of the Sun“ und „On Air“ stand sie zwei Jahre in Folge auf der Shortlist für den BASCA British Composer Award, im Jahr 2020 folgte für „On Common Ground“ die Nominierung für den Ivor Novello Award, der Nachfolgeorganisation des BASCA.